Katholische Kirchengemeinde St. Antonius und Bonifatius 16 Datenschutz Impressum

Hintergrund
Vordergrund

Offene Kirche

Die Projektgruppe „Offene Kirche“ ist jeden
Samstag von 11-13 Uhr in der Bonifatiuskirche
anwesend.

28.08.2019

Deutschlandbesuch von Schwester Aurieta (Turma do Flau) kurzfristig abgesagt!

Schwester AurietaIn einem Brief möchte Sie ihren Rücktritt von der Reise erklären und sich bei allen Freunden bedanken.


An alle lieben Freunde, Schwestern und Brüder,

lieber Udo, liebe Maria und alle, die Teil meiner Geschichte und Teil meines Lebens geworden sind!

Ich möchte allen, die diesen Weg und diesen Einsatz für die „Ausgeschlossenen“ mit mir gegangen sind, meinen herzlichen Dank aussprechen.

Ich fühle mich von Gott gesegnet so viele besondere Menschen an meiner Seite zu wissen, die an unsere Mission über die Grenzen hinweg glauben. Eine Mission, die insbesondere unsere „Turma do Flau“ entwickelt hat, durch ihren Einsatz und durch ihre Aktivitäten mit und für Kinder und Jugendliche in unserem Ortsteil Brasilia Teimosa, nahe der Stadtmitte von Recife.

All das wurde möglich, durch die bereits 36jährige Freundschaft und Partnerschaft mit dem Aktionskreis Pater Beda, gleichzeitig der erste Partner der „Turma do Flau“.

Während dieser 36jährigen Partnerschaft hatten wir viele Möglichkeiten zusammen zu leben und zusammen zu arbeiten, unsere Erfahrungen auszutauschen und ein wenig die Wirklichkeit unserer beiden Länder kennen zu lernen, was dazu führte, dass unsere Freundeskreise sich stets ausweiteten. Unsere Arbeit hier in der „Turma do Flau“ ist heute so bekannt und wichtig, weil es euch gibt, die an uns geglaubt haben.

Im letzten Jahr, am 16. August 2018, war mein 80. Geburtstag,den wir mit den Kindern, mit unserer Gemeinde und mit der Ordensgemeinschaft, und auch mit euch gefeiert haben, denn es kam als Vertreter des Aktionskreises und seiner Freunde, Franz-Josef Schoo zu uns, der euch alle gut vertreten hat. Dadurch waren alle anwesend.

Darüber hinaus waren wir verbunden über das Gebet, aber ich bekam auch viele Glückwünsche über E-Mail, die sozialen Medien, per Telefon usw., und so waren wir verbunden, und keiner war vom anderen entfernt.

Deshalb habe ich von Udo und von euch allen die Einladung erhalten, meinen 80. Geburtstag in Deutschland zu feiern, gemeinsam mit allen Freunden, die diese 36 Jahre mit mir gemeinsam diesen Weg gegangen sind.

Wir hatten die Reise für heute, 28. August, geplant, aber ich gebe zu, dass es in den letzten 12 Monaten nicht so einfach für mich war.
Wie einige von euch wissen, kam zunächst das Gesundheitsproblem von Denise (eine Mitschwester im Turma do Flau), die schwere depressive Phasen und starke Kopfschmerzen hatte. Die Kopfschmerzen kommen wohl schon aus der Kindheit, waren aber noch nie so stark. Sie muss jetzt z. Zt. starke Medikamente nehmen.

Ihr habt sie sogar über Udo und den Aktionskreis eingeladen, um Alternativen zu erforschen. Das war nicht einfach.
Dann kam hinzu, dass meine Nichte (Name: Solange) an einem Tumor erkrankte, die Schwiegertochter meines Bruders Gilberto. Sie kam nach Recife, schon 10 Jahre mit lebte sie mit diesem Tumor, und ließ sich auf Rat der Ärzte endlich daran operieren. Sie hatte immer Angst davor. Während der Operation erlitt sie einen Schlaganfall. Sie verbrachte noch ein paar Tage auf der Intensivstation, starb aber kurz darauf.

Zu dieser Zeit hatte Denise bereits ihre Rückreise vorgezogen.

Im Laufe der Tage begann sich meine Familie Sorgen um die Situation von meinem Bruder Gilberto und auch mir zu machen. Denn mein Bruder Gilberto hatte sich nach dem Tod seiner Schwiegertochter Solange völlig verändert.

Sie waren sehr mit einander verbunden. Solange hat alles für Gilberto getan (89 J.), und mit ihrem Tod fühlte er sich traurig und gab sich auf und war nicht bereit, weiter zu leben.

Es dauerte nicht lange, bis er eine Lungenentzündung bekam. So kam er zum ersten Mal in seinem Leben ins Krankenhaus.
Ich bin in dieser Zeit 3x nach Crato (ca. 700 km von Recife entfernt) gefahren um bei meinem Bruder zu sein. Ich fühlte mich gut, weil ich getan habe was ich konnte um präsent zu sein, im Leben und im Tod.

Dabei habe ich immer viel gebetet zu Gott, zu Padre Cicero, zu Pater Beda, dass sie mir helfen, eine Entscheidung über diese Reise zu treffen. Ich weiß wie wichtig es ist, für uns alle. Aber angesichts der gesamten Lage mit all den Sorgen, haben meine Mitschwestern und ich entschieden, dass es nicht möglich sein würde, jetzt zu reisen. Von diesen Ereignissen muss sich meine ganze Familie erst noch erholen.

Ich entschuldige mich bei jedem von Ihnen, dass ich diese Reise nicht antreten konnte. Auch freute ich mich auf diese Zeit. Aber wir machen unsere Pläne, und Gott macht es anders.

Vielen Dank allen, die zu diesem Moment beigetragen haben. Ich zähle weiterhin auf Eure Freundschaft in meinem Leben.

Möge Gott Euch für alles danken, was Ihr für unser Leben tut. In Liebe und Dankbarkeit,

Aurieta Duarte Xenofonte